Möbel

Seine neuen Vorstellungen hinsichtlich veränderter Wohnformen konnte das Bauhaus 1923 im Haus am Horn präsentieren: Die hier gezeigten Möbel waren in ihrer Konzeption haltbar, billig und schön und zugleich als Typ für die industrielle Fertigung tauglich. Für die Dessauer Zeit symbolisieren insbesondere die Möbel Marcel Breuers einen neuen Einrichtungsstil. Die Möbelwerkstatt ließ sich damit als eine der ersten Werkstätten auf die Forderung nach einer Typisierung für die industrielle Produktion ein. Nachdem Marcel Breuer das Bauhaus verließ, verschob sich unter Hannes Meyer das Profil stärker hin zu produktionsreif ausgearbeiteten, oft multifunktionalen Möbeln aus schlichten Materialien wie Josef Pohls sogenanntem Junggesellenschrank. „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ lautete nun die Devise, nachdem die Stahlrohrmöbel sich zur Mode einer intellektuellen Schicht entwickelt hatten. Unter Ludwig Mies van der Rohe schließlich wurde die Werkstatt dem Ausbau angegliedert, unter anderem, weil die Verbindung von Produktionsbetrieb und Schule ihm als Widerspruch erschien. Tatsächlich waren viele der berühmten Klassiker der Moderne, die heute als „Bauhaus-Möbel“ firmieren, außerhalb des Schulbetriebs entstanden. Dennoch bestimmte keine Werkstatt das Bild des Bauhauses so nachhaltig wie die Möbelwerkstatt.