Oskar Schlemmer, Das Triadische Ballett: Regieheft für Hermann Scherchen, darin Figurenplan, Gruppenfoto und 8 Szenenfotos mit Anweisungen, Entwurf 1922, Ausführung 1927 / Bauhaus-Archiv Berlin

Oskar Schlemmer, Das Triadische Ballett: Regieheft für Hermann Scherchen, darin Figurenplan, Gruppenfoto und 8 Szenenfotos mit Anweisungen, Entwurf 1922, Ausführung 1927 Bauhaus-Archiv Berlin

Oskar Schlemmer, Figurenplan zum Triadischen Ballett, 1922

Als „Fest in Form und Farbe“ bezeichnete Oskar Schlemmer sein Triadisches Ballett. Form, Farbe und Abstraktion bestimmen schon früh die Darstellung der menschlichen Figur im Werk des Malers und Plastikers Oskar Schlemmer. Das Triadische Ballett ist seine erste bedeutende Theaterarbeit, die er bereits vor seiner Zeit am Bauhaus 1922 in Stuttgart schuf. Auch hier reduziert er den menschlichen Körper auf geometrische Grundformen: Abstrakte Kostüme aus starren, bewegungshemmenden Teilen bestimmen die Eigenart des ‚Balletts’. Schlemmer versteht es als eine Form „künstlerischer metaphysischer Mathematik“. In drei Tanzfolgen steigert sich die Dramaturgie vom Heiter-Burlesken zum Mystisch-Heroischen, ohne einer konkreten Handlung zu folgen. Schlemmers Ballett gerät so zum Anti-Tanz, zum ’tänzerischen Konstruktivismus’ – und hatte bei seiner Aufführung am Bauhaus 1923 überragenden Erfolg.