Die kugelförmige messingfarbene Dose ist vor hellem Grund fotografiert. Sie besteht aus einer Kupfer-Zinn-Legierung und hat einen Standring. Das obere Drittel der Kugel lässt sich anhand zwei hervorstehender Plättchen, als Deckel abnehmen. Die gesamte Dose ist mit einem fein gezacktem, spiralförmigen Muster verziert.
In der Anfangszeit des Bauhauses verstand sich die Metallwerkstatt noch als eine „Gold-, Silber- und Kupferschmiede“. Die kugelförmige Kupferdose von Naum Slutzky zeigt deutlich den Einfluss des ersten künstlerischen Meisters Johannes Itten: Ihm ging es vorrangig um freie Formstudien und das experimentelle Erfassen und Bearbeiten der metallischen Werkstoffe. Slutzky, ein erfahrener Goldschmied und seit 1919 Hilfsmeister in der Metallwerkstatt, lässt in dieser Arbeit den handwerklichen Herstellungsprozess sichtbar werden. Spätere Arbeiten aus der Metallwerkstatt, wie das Tee-Extraktkännchen von Marianne Brandt, erwecken hingegen mit ihren glatten Oberflächen den Eindruck einer industriellen Herstellung – obwohl auch sie von Hand gefertigt waren.