Unser Neubau: Das Bauhaus weiterdenken
„Vermittlung muss ganz oben stehen, denn das Bauhaus war eine Schule.“
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Architektur: experimentierfreudig und zeitgemäß
Seit der Eröffnung des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung im Jahr 1979 kommen die Besucher*innen nicht nur wegen der Sammlung und der Ausstellungen ins Haus, sondern auch um das Gebäude selbst zu besichtigen. Deshalb bezeichnen wir den von Gropius und seinem Architekturbüro The Architects Collaborative (TAC) entworfenen Bau auch gerne als das größte Objekt unserer Sammlung. Die markanten Sheddächer, die seine Silhouette prägen, sind zu einem Markenzeichen geworden. Seit 1964 geplant für einen Standort in Darmstadt, wurde das Gebäude von 1976 bis 1979 in modifizierter Form in Berlin errichtet. Gropius selbst war 1969 verstorben. Die notwendigen Umplanungen übernahm sein ehemaliger Mitarbeiter Alex Cvijanovic zusammen mit dem Berliner Architekten Hans Bandel.
Mit dem Neubau erhält das Bauhaus-Archiv nun ein weiteres architektonisches Markenzeichen: einen 20 Meter hohen, von 693 filigranen, leicht schräg gestellten Stahlstützen getragenen und umlaufend verglasten Turm. Das Innere des Gebäudes wurde in Holzbauweise realisiert. Diese anspruchsvolle Konstruktion wäre ohne zeitgemäße digitale Rechenmethoden undenkbar. Die Architekten – auch bekannt für prämierte Museumsbauten wie das Jüdische Museum Frankfurt, das Richard Wagner Museum Bayreuth oder das Kunstmuseum Ahrenshoop – arbeiteten ganz nach den Prinzipien des Bauhauses: War zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Industrialisierung eine Herausforderung für den Bausektor, so ermöglicht heute die zunehmende Digitalisierung in der Architektur einen neuen gestalterischen Ausdruck.
- Ansicht des neugebauten Turms, Juni 2023Foto: Catrin Schmitt
- Claudia Roth, die ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, zu Besuch auf der Baustelle des Bauhaus-Archivs, 2023Foto: David von Becker
- Der Turms des Bauhaus-Archivs vom gegenüberliegenden Ufer ausFoto: Marcus Ebener
„Der Turm ist das komplexeste Bauteil an unserem Gesamtprojekt und steht für mehreres: Er ist ein Leuchtturm, ein Zeichen, aber auch eine Adresse.“
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Programm für die Stadtgesellschaft mit internationaler Strahlkraft
Experiment und Offenheit bestimmen nicht nur die Architektur, sondern auch das Programm im zukünftigen Bauhaus-Archiv. Die Sammlungspräsentation wird auf rund 2.000 Quadratmetern Einblicke in die reichen Bestände des Museums geben und vielfältige Geschichten rund um das Bauhaus erzählen. Für das neue Bauhaus-Archiv steht dabei das Publikum im Zentrum seines Denkens und Handelns: Der Turm steht ausschließlich den vielfältigen Vermittlungsangeboten des Hauses zur Verfügung. In dessen Studios können die Besucher*innen auf vier Etagen miteinander diskutieren und kreativ werden. Digitale Anwendungen geben einen Einblick in die mehr als 1 Million Objekte umfassende Sammlung. Im obersten Geschoss bietet eine Lounge einen 360 Grad-Blick.
Vielstimmigkeit und Zugänglichkeit bestimmen auf allen Ebenen das Gesamtprogramm des neuen Hauses. In den geräumigen Shed-Hallen des Baus von Walter Gropius ist ein neuer Veranstaltungssaal untergebracht. Eine umfangreiche öffentliche Bibliothek und ein Studiensaal ermöglichen hier außerdem Forschungsarbeit.
Ein eigenes Gebäude für Café und Shop ergänzt den neu gestalteten Außenraum. Nahe des Berliner Tiergartens entsteht mit dem neuen Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung ein attraktiver Anziehungspunkt– für die Berliner*innen und die Welt.