Am unteren rechten Rand des beigen Kartons steht abgewandt Charlie Chaplin als Zeitungsausschnitt mit Melone auf dem Kopf auf Zehenspitzen. Vor ihm ragen gemalte hohe graue Lichtkegel diagonal empor. Oben auf dem Rand sitzen als Zeitungsausschnitt zwei dicke lachende Frauen in Badeanzug. Die linke trägt ein sommerliches Kopftuch, die rechte hat einen Hut auf.
In den 1920er-Jahren verwandelten sich die Städte durch die Einführung der Elektrizität in die Werbung mit Eintreten der Dunkelheit in ein Lichtermeer. Die beleuchteten Schaufenster der großen Warenhäuser und Geschäfte und die bunten Lichtreklamen an den Häuserfassaden machten die Straßen nachts zur Bühne. Auch die zahlreichen Lichtspielhäuser waren Teil der neuen Vergnügungskultur in den Städten, insbesondere in Berlin. László Moholy-Nagy begeisterten die neuen technischen Errungenschaften. Als aufmerksamer Beobachter der rasanten Veränderungen in der modernen Großstadt verarbeitete er diese mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken. Die Kombination verschiedener Fotografien und grafischer Elemente bezeichnete Moholy-Nagy dabei als Fotoplastiken. Für seine Collage „Die Lichter der Stadt“ verwendete er einen Star des amerikanischen Stummfilm-Kinos, der unter den Bauhäusler*innen überaus beliebt war: Charlie Chaplin.