Doro Petersen: „Kreativ zu sein kann glücklich machen.“
Doro Petersen studierte Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste in Berlin und in Bilbao sowie Illustration in Barcelona. Neben der Arbeit als Illustratorin unterrichtet sie als Kunstvermittlerin kreative Prozesse für Kinder und Erwachsene an Museen und Schulen in Berlin. Seit 2013 arbeitet sie mit dem Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, u.a. von Dezember 2018 bis April 2019 als Bauhaus-Agentin im gleichnamigen Vermittlungs-Programm. Sie konzipiert und illustriert für Ausstellungen kunstvermittelnde Medien und ist als Dozentin für Zeichnen tätig.
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Bitte vervollständige: Das Bauhaus ist für mich …
… eine Gemeinschaft vieler kreativer Menschen, die uns heute noch inspirieren. Ich würde gerne eine Zeitreise an diesen Ort machen.
Du beschäftigst dich schon lange mit dem Bauhaus. Wie gelingt es dir, immer wieder neue Ideen für die Konzepte der Bauhaus-Werkstatt zu entwickeln?
Eine Idee führt zur Nächsten, so entwickelt es sich immer weiter. Das ist wie ein nicht abreißendes Band. Natürlich inspirieren mich auch die Teilnehmer*innen der Workshops sowie die Ausstellungen und Objekte selbst. Das ist manchmal wie Detektivarbeit: Ich suche in den Werken und überlege, was für eine Aktivität ich daraus machen kann. Zum Beispiel mag ich aus der Dessauer Bauhauszeit die Fotos mit spiegelnden Gegenständen. Für das „Metallische Fest“ wurde das Schulgebäude unter anderem mit silbernen Kugeln dekoriert. Diese Kugeln wurden von Studierenden wie Marianne Brandt für Fotoexperimente verwendet: Sie haben die Reflektionen fotografiert, da kam es dann zum Beispiel zu Verzerrungen. Viele der Fotos sind wie Selfies, beziehen aber auch ihre Umgebung mit ein.
- Bauhaus-Werkstatt, „Pop-Up“, 2020Foto: Doro Petersen
- Bauhaus-Werkstatt, „Pop-Up-Cards“, 2022Foto: Doro Petersen
- Bauhaus-Werkstatt, „Neue Ebenen. Erbsen und Zanstocher“, 2022
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Entstehen neue Ideen manchmal auch im Team oder eher einzeln?
Sowohl als auch. Im Bauhaus-Agenten-Programm sowie im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 hat unser Team in unterschiedlichen Konstellationen und Kooperationen Projekte entwickelt und über einen längeren Zeitraum betreut, wie z.B. „Bauhaus üben“ oder „Bauhaus Curriculum“ an der Walter-Gropius-Schule. Anderes, wie Konzepte für die samstägliche Bauhaus-Werkstatt, entwickeln wir einzeln. Da wird der*die Kolleg*in „on the go“ eingearbeitet.
Wenn wir uns auf einer Zugfahrt kennenlernen würden, wie würdest du deinen Beruf erklären?
Ich würde meinen Beruf so beschreiben, dass ich Museen dabei unterstütze kleine und große Besucher*innen für ihre Ausstellungen zu begeistern. Dabei vermittle ich Ausstellungsinhalte auf sinnliche Art, indem die Teilnehmenden durch das eigene Machen aktiv werden und die Kunst selbst erfahren. Dabei ist mir wichtig, dass die Leute genau hinschauen, Fragen an die Werke stellen und wir sie zusammen entdecken.
Wie kamst du als Vermittler*in zum Bauhaus-Archiv?
Das war 2013 über den Verein „Jugend im Museum“. Dabei habe ich zunächst Familiensonntage geleitet. Das Format hat sich sehr gut entwickelt und mit der Zeit kamen noch Ferienkurse, Schulprojekte, die Tätigkeit als Livespeakerin und offene Werkstätten hinzu. Damit war ich auch so ein bisschen auf das Bauhaus-Thema abonniert.
Du hast die Anfänge der Bauhaus-Werkstatt miterlebt?
Genau, ich bin seit Anbeginn der Bauhaus-Werkstatt dabei. Damals haben wir im ReUse-Pavillon nahe der Rampe des Bauhaus-Archiv Gebäudes viel mit Druckgrafik gearbeitet: Muster stempeln, Holzschnitt, Drucken mit Seilen, Schablonenschrift nach Albers etc. Die Werkstatt platzte manches Mal mit über 30 Teilnehmenden aus allen Nähten und es war eine super Stimmung.
Was interessiert dich generell am Thema Bauhaus?
Das Bauhaus bleibt für mich weiterhin spannend durch die Vielfältigkeit der Gestaltungsdisziplinen. Ich sehe dabei “kein Ende der Fahnenstange”. Ebenso interessiert mich die Zeit und Gesellschaft, in der das Bauhaus bestand und was sich später daraus entwickelt hat.