FAQ

Wann genau wurde das Bauhaus gegründet?

Es gibt kein offizielles Gründungsdokument des Bauhauses. Das Wort Bauhaus taucht nach Kenntnis des Bauhaus-Archivs zum ersten Mal im Arbeitsvertrag von Walter Gropius als Direktor des Bauhauses auf, den dieser am 12. April 1919 unterzeichnete. Mehr dazu

Wer studierte am Bauhaus?

Die Forschungsstelle für Biografien ehemaliger Bauhaus-Angehöriger der Universität Erfurt hat ihre umfassende Datenbank online zugänglich gemacht: bauhaus.community.

Wie war die Situation für die Frauen am Bauhaus?

Das 1919 gegründete Bauhaus war für viele Studierende ein Versprechen. Es zog auch zahlreiche Studentinnen an, die – ebenso wie ihre männlichen Kommilitonen – zunächst den Vorkurs durchliefen, bevor sie ihre Ausbildung in den Werkstätten für Keramik, Metall und Reklame, in der Wandmalerei und Architektur oder in der Möbel- und Ausbauwerkstatt und bekanntermaßen in der Weberei fortsetzten. Viele von ihnen waren hervorragende Fotografinnen, ob in ihrer Freizeit oder ab 1929 in der Fotoklasse bei Walter Peterhans. Die Meister am Bauhaus waren jedoch fast ausschließlich männlich und die Leistungen weiblicher Bauhäuslerinnen wurden oft nicht in gleichem Maße gewürdigt wie die ihrer männlichen Kollegen. Auch wenn ihnen eine entsprechende Karriere häufig verwehrt war, so haben die Studentinnen von den neuartigen Unterrichtsmethoden am Bauhaus profitiert und diese auch teilweise in ihrer eigenen Lehre fortgeführt. Sie haben am Bauhaus (und darüber hinaus) einzigartige Werke geschaffen, die bis heute unser Bild von der Moderne prägen. Wenn man heute auf die Situation der Frauen am Bauhaus schaut, darf man nicht vergessen, dass die Bauhaus-Meister durchweg im 19. Jahrhundert geboren und von einer patriarchalischen Gesellschaft geprägt waren. Gemessen an den Bedingungen der Zeit, konnten die Frauen am Bauhaus freier leben und arbeiten als an anderen Institutionen. Wenn viele Bauhäuslerinnen lange vergessen waren, sind die Gründe dafür auch in der späteren Geschichtsschreibung zu suchen.

Porträts der Studierenden am Bauhaus auf www.bauhaus100.de

Wo kann man heute Bauhaus-Bauten besichtigen?

Als Bauhaus-Bauten gelten im Allgemeinen Werke von Lehrern und Studierenden des Bauhauses – im engeren Sinne nur solche, die während deren Zeit am Bauhaus entstanden sind. Davon gibt es im Berlin nur wenige. Das Erbe der Moderne jedoch, das von originalen Bauhaus-Bauten über Beispiele des Neuen Bauens bis zur Nachkriegsmoderne reicht, ist in ganz Berlin und seiner Umgebung präsent.

Die bauhaus_touren in Kooperation mit art:berlin führen zu den bedeutenden Stätten der Moderne und zu Werken von Bauhäuslern in Berlin und der Umgebung.

Das Landhaus Lemke in Berlin-Hohenschönhausen, heute bekannt als Mies van der Rohe Haus, wurde von Mies van der Rohe noch während seiner Zeit als Direktor des Bauhauses entworfen und kann somit auch im engeren Sinne als Bauhaus-Bau gelten (1932/33).

Das Gleiche gilt für die im Nordosten von Berlin gelegene ehemalige ADGB-Bundesschule in Bernau, heute bekannt als Bauhaus Denkmal Bernau. Das Bauensemble ist das einzige ganzheitlich gedachte und realisierte Bauwerk des zweiten Bauhaus-Direktors Hannes Meyer, entstanden zwischen 1928 und 1930. Es ist heute Teil des UNESCO Bauhaus-Welterbes.

Die Großsiedlung Siemensstadt ist ein Musterbeispiel des Neuen Bauens in Berlin. An der Bebauung war neben Otto Bartning, Hugo Häring, Fred Forbát und Hans Scharoun auch Walter Gropius beteiligt. Die Atelierwohnung Hans Scharouns kann mit teilweise originaler Inneneinrichtung nach Absprache besichtigt werden. scharoun-gesellschaft.de

Die Stadt Berlin gibt einen ausführlichen Überblick über die sechs Siedlungen der Berliner Moderne, die in die UNESCO-Welteerbe-Liste aufgenommen wurden.

Die Stiftung Bauhaus Dessau informiert auf ihrer Website über Bauhaus-Bauten in Dessau.

Das Haus Am Horn in Weimar entstand als Musterhaus zur ersten Bauhaus-Ausstellung 1923.

Das Bauhaus-Reisebuch führt zu über 100 Orten der klassischen Moderne in Deutschland und der Welt.

Die Grand Tour der Moderne verbindet bedeutende und zugängliche Gebäude, die zwischen 1900 und 2000 erbaut wurden, zu einem Streifzug durch 100 Jahre Architekturgeschichte.

In der Datenbank des Berliner Landesdenkmalamts kann nach Stichworten wie „Bauhaus“ oder „Neues Bauen“ gesucht werden.

Die kostenlose App Gropius to Go wurde als digitaler Gropius-Stadtführer vom Landesdenkmalamt Berlin entwickelt.