© Svea Pietschmann

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Fachtagung: Raumschiff Museum?

Das „Raumschiff Museum“, unterwegs im Universum eines unendlichen Möglichkeitsraums mit dem Kind im Zentrum: Welchen Herausforderungen begegnen wir auf unserer Reise?

Rückschau

Vom 11. bis 12. März 2024 landete das Raumschiff Museum in der W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin, in direkter Nachbarschaft zur ANOHA – Kinderwelt. Eingeladen zu dieser Fachtagung zum Austausch über frühkindliche kulturelle Bildung waren Erzieher*innen, pädagogische Fachkräfte, Museumsmitarbeiter*innen und Vermittler*innen. Gemeinsam wurde in einem umfassenden Programm über Fragen und Methoden zur Mitbestimmung der Allerjüngsten im Museum und in der Gesellschaft diskutiert.

Dazu organisierten die veranstaltenden Institutionen aus der Kooperation Bauhaus_RaumLabor gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Berlin ein vielfältiges Programm: Iman Reimann, Pädagogische Leitung und Vorsitzende der KiTa Regenbogen-Kidz e.V., erläuterte in ihrem Vortrag „Kids in the house. Sprache – Bewegung – Anderssein“ die unterschiedlichen Weisen, wie Kinder Museumsräume erfahren. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass – anders als für Erwachsene selbstverständlich – Sprache kein beliebtes Mittel der Kommunikation für Kinder ist. Auch der Vortrag „Kinder am Steuer! Wie kann Partizipation und Engagement von Kindern gefördert werden? Demokratiebildung in der Kita“ von Daphne Wischhöfer, Stellvertretende Leitung der Kita Haubachstraße / Pestalozzi-Fröbel-Haus, ging auf die Beziehung zwischen Kind und Museum ein. Je mehr sich Mitbestimmung der Selbstbestimmung annähert, desto eher entstehe ein Gefühl der Zugehörigkeit für die Kinder. Denn Kinder wollen Teil vom Museum sein. Das große Potenzial von partizipativen Methoden im Museum ist nicht nur, dass sie neue Besucher*innengruppen erschließen, sondern dass sie auch als Vehikel der Demokratiebildung funktionieren.

Die Praxis, die zum Perspektivwechsel anregen sollte, stand in allen Workshops der Fachtagung im Mittelpunkt: Es wurde geknetet, geklettert, geteilt, experimentiert und diskutiert. So luden Kinder aus der Kita Haubauchstraße die Teilnehmenden zum Malen über Kopf ein, um ganz wörtlich einen Perspektivwechsel zu fördern. Der Kinderbeirat des ANOHA beauftragte die Erwachsenen damit, sich im Bällebad auszutoben und nicht immer nur zuzuschauen. Auch die Kooperation Raum und Zeit: Raumschiff Museum – Universum Kind wurde von den Projektbeteiligten vorgestellt.

Am Ende der intensiven Tage des Austauschs stand fest: Kinder sind nicht die Besucher*innen von Morgen, sondern von Heute! Museale Institutionen sind verpflichtet, sich mit den Bedürfnissen von Kindern auseinanderzusetzen und eine Mitbestimmung, die zur Selbstwirksamkeit führt, in Ausstellungen und Vermittlungsangeboten möglichzumachen.

Die Zusammenkunft der vielfältigen Expertisen im Raum ermöglichte einen differenzierten Austausch und die Bildung neuer Netzwerke – diese nachhaltige Erfahrung nehmen alle Teilnehmenden mit.